Abschlussbericht des EVIT*- Teams "Friedrich-Junge-Realschule in Kiel"
(* EVIT = Evaluation im Team)

1. Vorbemerkung

  • Die Friedrich-Junge-Realschule hat sich freiwillig zum Evaluationsverfahren gemeldet und wurde am 10. und 11. Mai 2004 besucht.

    Der EVIT Besuch am 10. und 11. Mai wurde durch die Schule vorbildlich vorbereitet. Am 10. Mai 2004 fand während der 1. Stunde ein Rundgang durch die Schule statt. Von der 2. bis zur 5. Stunde hatte das EVIT-Team Gelegenheit, den Unterricht zu besuchen und nahm in der 6. Stunde an einer Theateraufführung des Wahlpflichtkursus Theater teil. Nach der Mittagspause schloss sich ein Informationsgespräch bei der Deutschen Telekom an, einem Kooperationspartner der Schule. Um 15:30 Uhr erfolgte in den Räumen der Schule das Gespräch mit der Schulprogrammgruppe und um 16:00 Uhr das Gespräch mit dem Schulelternbeirat.

    Am 11. Mai 2004 besuchte das EVIT-Team Unterricht in verschiedenen Klassen, führte um 12:30 Uhr ein Gespräch mit der SV, danach ein Gespräch mit dem Personalrat. Etwa gegen 15:00 Uhr erfolgte die erste Rückmeldung an die Schule über den Besuch der vergangenen zwei Tagen ab.

  • 2. Daten und Fakten zur Schule

  • Die Friedrich-Junge-Realschule hat im Schuljahr 2003/04 insgesamt 457 Schülerinnen und Schüler die in 18 Klassen unterrichtet werden. Damit beträgt die durchschnittliche Klassenfrequenz 25,4 Schülerinnen und Schüler, sie liegt damit etwa um einen Schüler über dem Durchschnitt in Kiel.

    Insgesamt werden in der Woche 575 Lehrerstunden erteilt. Hierin enthalten sind 45 Stunden für besondere Maßnahmen. Auf Klassen verteilt bedeutet dieses, dass pro Klasse etwa 31,9 Stunden einschließlich der Stunden für besondere Maßnahmen unterrichtet werden. Mit einem Anteil von 2,6 % ausländischer oder staatenloser Schülerinnen und Schüler liegt der Ausländeranteil an dieser Schule eher im untersten Durchschnitt von Kieler Schulen. Lediglich vier Kinder sind Kinder aus Aussiedlerfamilien. Das entspricht einem Anteil an der Gesamtschülerzahl von 0,9 %. Derzeit gibt es an der Friedrich-Junge-Realschule keine Schülerinnen und Schüler, die integrativ bzw. zieldifferent unterrichtet werden. 82 der 457 Kinder wohnen nicht am Schulstandort, das sind 17,9 % aller Schülerinnen und Schüler. Die Schüler werden von 28 Lehrkräften und zwei Lehramtsanwärterinnen und –anwärtern unterrichtet.

  • 3. Gebäude und Ausstattung

    Das Gebäude der Schule stammt aus den 50ger Jahren. Es befindet sich insgesamt in einem guten baulichen Zustand. Für alle Klassen sind Klassenräume vorhanden (18 Klassenräume). Fachräume für Sport, Physik, Chemie, Biologie, Kunst, Musik, Haushaltslehre, Computer und Technik sind vorhanden. Die Fachräume befinden sich in einem unterschiedlichen Ausstattungszustand. Das Schulgelände macht einen guten gepflegten Eindruck. Das Gebäude befindet sich inmitten viel Grün. Der Schulhof entspricht modernen freizeitpädagogischen Anforderungen. Er wurde in den vergangenen Jahren neu angelegt. Teil der gesamten schulischen Anlage ist eine zweizügige Grundschule, die jedoch als Schule eigenständig ist. Beide Schulen nutzen das gleiche Schulgelände.

    4. Pädagogische Arbeit

  • Nachdem vor einigen Jahren wegen rückläufiger Schülerzahlen die Schule von Schließung bedroht war, hat sich die Schule ein neues Schulprofil gegeben. Durch eine transparent angelegte Schulprogrammarbeit wurde die pädagogische Arbeit der Schule wieder in den Mittelpunkt gerückt, die Elternarbeit verstärkt und die Schülerinnen und Schüler noch stärker als bisher an den demokratischen Entscheidungsprozessen der Schule beteiligt.

    Die zunehmende Herausforderung mit Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Lernvoraussetzungen hat die Schule veranlasst, sich intensiv mit dem Methodentraining auseinander zu setzen. Dieses methodische Grundprinzip findet sich bereits in Ansätzen in Klasse 5 und wird durchgängig bis in die 10. Klassenstufe angewandt. Die Schule erhofft sich hierdurch bessere schulische Leistungen und geringere Abbruchquoten und deutlich reduzierte Klassenwiederholungen. Das Ergebnis der Eltern- und Schülerbefragung bestätigt, dass der von der Schule eingeschlagene Weg korrekt und sinnvoll ist. Er findet Akzeptanz bei den Eltern und Schülern.

    Die SV bescheinigt der Schulleitung und dem Kollegium insgesamt ein hohes Maß an erfolgreicher Zusammenarbeit. Sie ist in alle Entscheidungen der Schule einbezogen und fühlt sich regelmäßig informiert. Dieses bestätigt auch der Schulelternbeirat gegenüber dem EVIT-Team. Der Personalrat hebt hervor, dass das Arbeitsklima an der Schule sehr positiv ist. Der Wunsch der Kolleginnen und Kollegen an der Schule bleiben zu dürfen, ist ausgesprochen hoch.

    Das Ergebnis der Fragebogenaktion zeigt, dass sich auch ein hoher Anteil von Schülerinnen und Schülern an der Schule sehr wohl fühlen.

    Zusammenfassend lässt sich hierzu sagen:

    - Die Schule ist auf einem ausgesprochen positiven Weg,

    - es gibt eine sehr hohe Zufriedenheit aller Beteiligten,

    - gute Lern- und Arbeitsbedingungen,

    - eine aktive und engagierte Schulleitung,

    - ein sehr positives Schulklima,

    - eine herausragende Kooperation innerhalb des Kollegiums,

    - ein stimmiges Umfeld,

    - intensive Schulpartnerschaft mit der Deutschen Telekom und den Stadtwerken,

    - eine fortlaufende Evaluation des Schulprogramms.

    Zusätzlichen Handlungsbedarf in diesen Bereichen erkennt das EVIT-Team nicht.

  • 5. Weitergehende Empfehlungen

    Hinweise für die weitere Arbeit: Das EVIT-Team empfiehlt allen an der Schule Beteiligten den eingeschlagenen Weg engagiert fortzusetzen. Um die Qualität der schulischen Arbeit weiter zu verbessern, wird allerdings empfohlen, bei der räumlichen Ausstattung nachzubessern. Insbesondere die Fachraumausstattung im Bereich Technik und Biologie ist aus Sicht des EVIT-Teams dringend erneuerungsbedürftig. Sie ist nicht mehr zeitgemäß. Hervorzuheben ist, dass der Renovierungsaufwand in den letzten Jahren allerdings an vielen Punkten sehr deutlich und positiv ablesbar ist. Die äußere Fassade, der Innenhof (das Amphitheater), Fenster, Balkone und die Erker sind in einem guten und ansprechenden Zustand.

    Die Klassenraumgestaltung wirkt überwiegend sehr nüchtern und unaufgeräumt.

    Die Klassenräume sollten so gestaltet werden, dass sie das positive Lernklima der Schule wiederspiegeln.

    Darüber hinaus empfiehlt das EVIT- Team für die weitere inhaltliche Arbeit folgende Schwerpunkte in den Fachkonferenzen zu beraten:

  • Die Arbeit kann schulintern erfolgen, weil die Kompetenzen vor Ort vorhanden sind.
  • Kiel, 1. Juni 2004

     


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